Informationen für Einsender
Empfehlung zur Durchführung und zum Versand von Muskelbiopsien
Zur optimalen histopathologischen und enzymatischen Diagnostik ist folgendes Vorgehen zu empfehlen:
Vorbereitung zum Versand:
Benötigt werden: flüssiger Stickstoff, ein Thermogefäßgefäß (ca. 1l ), ein Plastikbecher, 2-Methylbutan (Isopentan), Kanülen (ca. 0,40 x 20 mm), Korkplättchen (ca. 1,5 cm Durchmesser), Einbettmedium für Gefrierschnitte, Styroporbehälter, ausreichend Trockeneis, vorgekühltes Plastikgefäß und Cryoröhrchen
Das entnommene Biopsat wird unmittelbar nach der Entnahme in eine größere und eine kleinere Portionen zerteilt, wobei das größere Stück (ideal: ca. 8mm x 5mm x 5mm ) für die Histologie und das kleinere Stück für die enzymatischen bzw. molekulargenetische Untersuchungen verwendet werden.
Für die Histologie wird das Muskelgewebe auf ein mit einem Tropfen Einbettmedium beträufelten Korkplättchen ausgerichtet. Hierbei muss das Material unbedingt querorientiert werden, d.h. die Längsrichtung der Muskelfasern muss senkrecht zum Korkplättchen gerichtet sein. Hilfreich sind dabei Kanülen, die um das Muskelstück platziert werden, um es zu stützen. Das Einfrieren erfolgt in einem mit 2-Methylbutan (Isopentan) gefüllten Becher, der zur Kühlung in ein Flüssigstickstoff enthaltendes Thermogefäß gestellt wird. Mit dem Einfrieren wird erst begonnen, wenn sich am Boden des Methylbutanbechers eine geschlossene Eisschicht gebildet hat. Mittels einer langstieligen Pinzette wird das Muskelgewebe mit leicht schwingenden Bewegungen für eine Minute (bei sehr großen Stücken etwas länger) in das Methylbutan getaucht. Die so eingefrorene Probe wird in ein vorgekühltes, beschriftetes Plastikgefäß gegeben und anschließend in dem mit Trockeneis gefüllten Styroporbehälter verwahrt. Sollten keine Korkplättchen bzw. Einbettmedium vorhanden sein, so wird die Probe ohne diese, aber ebenfalls auf diesem Wege eingefroren.
Wichtig: Die Muskelfasern müssen gestreckt und dürfen nicht verdreht sein.
Für die enzymatischen Untersuchungen ist das kleinere Stück (mindestens 50 mg) erforderlich. Dieses wird in ein beschriftetes Cryoröhrchen gegeben und sofort im Stickstoff tiefgefroren. Auch diese Probe wird zwischen Trockeneis verwahrt.
Für die Molekularbiologie werden sowohl ca. 20 mg des entnommenen Muskels (tiefgefroren auf Trockeneis) als auch frisches, nicht gekühltes EDTA-Blut (ca. 20 ml) benötigt. Die genetischen Untersuchungen können bei ausreichender Größe des Muskelstückes auch aus der für enzymatische Untersuchungen vorgesehenen Probe durchgeführt werden. Es ist also keine zusätzliche Teilung erforderlich.
Versand:
Der Versand der Proben erfolgt nach Absprache mit dem Muskellabor Halle, in einem Styroporbehälter mit Trockeneis.
Bitte beachten: Die Proben durch einen Kurierdienst über Nacht verschicken (Zustellzeit: 8 bis 9 Uhr) Günstige Versandtage sind Montag bis Mittwoch. Völlig ausgeschlossen ist der Versand am Freitag!
Bei entsprechender räumlicher Nähe ist auch ein Versand von nativem, nicht gefrorenem Muskel auf Wassereis möglich (s. a. Versandvorschrift). Bedingung hierfür ist, dass die Probe spätestens 2 Stunden nach Entnahme im Muskellabor eintrifft. Bitte informieren Sie das Muskellabor bevor Sie native Proben einsenden!
Ein Begleitschein für Ihre Proben kann bei uns angefordert werden. Alternativ steht er auch als MS-WORD®-Dokument am Ende der Seite zum Download bereit. Es müssen aber unbedingt folgende Angaben schriftlich übermittelt werden:
Versandanschrift:
Muskellabor der Neurologischen Universitätsklinik
Universitätsklinikum
Funktionsgebäude 5, E02
Ernst-Grube-Str. 40
06097 Halle
Muskellabor der Neurologischen Universitätsklinik
Universitätsklinikum
Funktionsgebäude 5, E02
Ernst-Grube-Str. 40
06097 Halle
Telefon +49-345-5573672
Fax +49 345 557-3505